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23.06.2010

Kommt das Energie-Gewinn-Haus?

S

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(Quelle: BNN Bretten, 2010)

Häuser sind Energiefresser. Die

Dusche am Morgen, das

kuschelige Wohnzimmer am

Abend - das fordert seinen Heiz-

Preis. In Zeiten, geht das richtig

ins Geld. Umso interessanter sind

Entwicklungen, die Energie-

Einsparungen versprechen. Daran

arbeiten mittlerweile in der

Bundesrepublik etliche

professionelle Häuslesbauer.

Geradezu revolutionär hört sich

der Anspruch der Brettener Firma

Südbau an. Glaubt man den

beiden Geschäftsführern Ulrich

Wickenheißer und Markus

Vierling, arbeiten sie am

energiepolitischen Perpetuum

Mobile. Das Entwicklungsziel sei

ein marktreifes, serienfähiges

Energie-Gewinn-Haus. „Wir wollen

über das Null-Energie-Haus hinaus

ein Haus entwickeln das mehr

Energie gewinnt als es braucht",

gibt Ulrich Wickenheißer als

Maxime vor. „Wir werden sicher

nicht das Rad neu erfinden",

schmunzelt Markus Vierling. Aber

am Ende soll ein Haus entstehen,

„das Otto-Normal-Verbraucher

bezahlen kann und weit über das

hinausgeht, was der Gesetzgeber

vorschreibt". Prototypen dafür

gebe es schon in Deutschland,

sagt Vierling. Die hätten jedoch

einen entscheidenden Nachteil.

Die eingebaute Haustechnik,

mache das Vorhaben so teuer,

dass eine Amortisation des

eingesetzten Kapitales kaum

absehbar sei. Dafür arbeitet

Südbau mit einem Ingenieurbüro

in Magdeburg zusammen. Zwei

Maximen gilt es einzuhalten.

Zunächst einmal müssen die

Wärmeverluste minimiert werden.

Eine absolute Luftdichtigkeit und

Wärmebrückenfreiheit sei

unabdingbar. Zum anderen müsse

eine hocheffektive, intelligente

Anlagetechnik entwickelt werden,

die unabhängig von Gas und Öl

arbeitet und vor allen Dingen auch

reibungslos in allen Komponenten

zusammenarbeitet. Auf diesem

Weg habe Südbau schon einige

entscheidende Schritte absolviert.

Beispielsweise wird die

Lüftungsanlage mit

Wärmerückgewinnung

ausgestattet. Eine Wärmepumpe

ist ebenso Standard wie die

Fotovoltaikanlage oder Kraft-

Wärme-Kopplungsanlagen und

Brennstoffzellen. Und es gibt noch

eine Menge anderer guter Ideen,

über die die beiden jedoch noch

den Mantel des Schweigens

hüllen. Entscheidend sei, so

betont Ulrich Wickenheißer, dass

die unterschiedlichen

Anlagentechniken genau

aufeinander abgestimmt werden.

Die gewonnen Energie soll zum

einen ins Stromnetzt eingespeist

werden und damit Gewinne

bringen. Sie kann aber auch zum

Aufladen des Elektro-Autos in der

Garage eingesetzt werden.

Fachleute des Bundesministeriums

für Wirtschaft und Technologie

trauen dem Projekt immerhin so

viel zu, dass sie es im Rahmen

des "Zentralen

Innovationsprogramms

Mittelstand" mit einem Zuschuss

von 91 000 Euro bedachten. Eine

stattliche Förderung von 40

Prozent. Will heißen, Markus

Vierling und Ulrich Wickenheißer

gehen von Entwicklungskosten in

Höhe von 226 000 Euro aus und

sind sich ziemlich sicher, das

Projektziel bis Ende 2011 zu

erreichen. Zum Mekka ist die

Firma Südbau damit zwar noch

nicht geworden. Bei regionalen

Politikern hat sich das Projekt

aber schon herumgesprochen.

Brettens Oberbürgermeister

Martin Wolff und der CDU-

Landtagsabgeordnete Joachim

Kößler geizten bei einem Besuch

nicht mit Lob für das Projekt.

Nicht ohne Hintergedanken, will

Südbau doch einen Haustyp

entwickeln, der der Wirtschaft in

der Region einen wichtigen Impuls

verleihen wird, wie beiden

meinen.

Entwicklung braucht Raum
www.suedbau.de