"Radiologie Ettlingen" kommt mit neuer MRT-Praxis nach Bretten
zurück zur Übersicht >>Eine gute Nachricht für Bretten verkündete der Geschäftsführer der Südbau Markus Vierling in einem Pressegespräch: In naher Zukunft wird es eine radiologische Praxis mit MRT (Magnetresonanztomografen, auch Kernspin genannt) in der Melanchthonstadt geben. Die Südbau Ingenieur- und Planungsgesellschaft baut derzeit für rund 20 Millionen Euro das Ärztehaus auf dem Rechberg neben dem Krankenhaus und konnte die „Radiologie Ettlingen“ dafür gewinnen, eine Zweigstelle ihrer Praxis in Bretten zu eröffnen. Die Kontakte zu der Ettlinger Praxis waren über den ehemaligen Brettener Oberbürgermeister Paul Metzger zustande gekommen, der Sprecher der „Bürgerinitiative Pro Rechbergklinik“ ist.
2026 ist Fertigstellung geplant
Vierling rechnet damit, dass das Ärztehaus 2026 fertiggestellt sein wird. Die Fundamente und das Kellergeschoss sind bereits fertiggestellt, im Sommer dieses Jahr wird der Rohbau stehen. Die Ansiedlung eines MRT bedeute, so Vierling „auch eine Stärkung des Standorts für die Klinik“. Die Radiologie Ettlingen, die dort nach eigener Aussage „seit über 30 Jahren für eine ortsnahe medizinische Versorgung auf höchstem Niveau“ sorgt, beschäftigt aktuell sieben Ärzte und insgesamt rund 30 Mitarbeitende. Auch in der neuen Praxis in Bretten sei geplant, dass künftig immer ein Arzt oder eine Ärztin, unterstützt von drei Mitarbeitenden vor Ort sein werde. Damit könne eine ganztägige Sprechstunde an fünf Tagen in der Woche angeboten werden.
Bedarf für Kernspin in Bretten
„Jetzt beginnt für die drei Eigentümer Dr. Stefan Büttner, Eckart Beranek und Mansour Sarochan ein neues Kapitel“, lassen die Ettlinger Radiologen in einer Mitteilung verlautbaren. In Bretten bestehe ein echter Bedarf für eine kernspintomographische Versorgung sowie ein breites gesellschaftliches Engagement für die Ansiedlung, auch seien die Strukturen der beiden Städte Ettlingen und Bretten vergleichbar. Zusammen mit der Krankenhausanbindung seien das ideale Voraussetzungen, um in das neue Ärztehaus einzuziehen.
MRT der neuesten Generation
„Bei der Planung und beim Bau werden die besonderen Anforderungen, die eine radiologische Praxis und vor allem ein MRT-Gerät fordern, berücksichtigt“, betonte Vierling und zählte als Beispiel verstärkte Decken, Lüftung, Stromanschluss und eine große Revisionsöffnung auf. Die neue Zweigpraxis wird mit einem MRT der neuesten Generation ausgestattet, das über eine Million Euro kostet und KI-unterstützt arbeitet. Außerdem biete es mit einem Durchmesser von 70 Zentimeter für Patienten mehr Komfort. Die Zeiten der teilweise bedrückenden Enge in der ‚Röhre‘ würden damit der Vergangenheit angehören.
Wohnungen im obersten Stockwerk
Das Ärztehaus besteht aus zwei Bauteilen: Auf einen zweistöckigen Bestandsbau von 2003 wird ein Geschoss aufgestockt, der neue Anbau daran wird fünfgeschossig. Im obersten Stock entstehen in Absprache mit der Klinik fünf Wohnungen mit insgesamt 500 Quadratmetern. „Für die Mitarbeitersuche ist es ein großer Vorteil, wenn die Klinik als Arbeitgeber auch Wohnungen anbieten kann“, so Vierling. Im Untergeschoss sind auch Tiefgaragenstellplätze integriert. Das Ärztehaus umfasst insgesamt 4.200 Quadratmeter. Etwa 1.000 Quadratmeter sind noch nicht vergeben, laut Vierling führe man schon Gespräche mit Interessenten. Neben der Radiologie werden die Onkologie, die ambulante Rheumatologie und das Labor der Klinik dort ihren Platz finden. Außerdem sind schon Räumlichkeiten vergeben für ein Sanitätshaus, das von auswärts kommt und sich neu in Bretten niederlassen wird, sowie eine stationäre Beatmungsintensivpflege.
Gesundheitscampus auf dem Rechberg
Die Anforderungen für den Bau von medizinischen Praxen seien insgesamt sehr hoch, so Vierling. Die Architekten der Südbau setzen individuelle Lösungen je nach Bedarf der einzelnen Fachrichtungen um. Im nächsten Schritt zum „Gesundheitscampus auf dem Rechberg“ hat die Ingenieur- und Planungsgesellschaft in der direkten Nachbarschaft zu Ärztehaus und Klinik zwei weitere Gebäude projektiert, in denen Räumlichkeiten für Tages-, Nacht- und Kurzzeitpflege entstehen sowie ein Mehrgenerationenhaus, in dem auch betreutes Wohnen möglich ist.
(Fr. Gerweck / KraigauNews, 05.04.2024)