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13.02.2020

Interview mit dem Geschäftsführer Herrn Wickenheißer

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Öffentliche Hand gefragt /

Vier Fragen zu bezahlbarem Wohnraum




Ulrich Wickenheißer, Gesellschafter und Geschäftsführer der Brettener Südbau Ing. Gesellschaft, über die

Schwierigkeiten, günstigen Wohnraum zu bauen.




Woran liegt es, dass der soziale Wohnungsbau nicht so richtig in die Gänge kommt?

Wickenheisser:
Meines Erachtens ist er für Privatinvestoren zu unattraktiv und daher von Investitionen der

öffentlichen Hand und deren reglementierten Budgets hierfür abhängig.



Wo liegen die Hürden und Schwierigkeiten für die Investoren?

Wickenheisser:
Einerseits können Wohnungen mit Mietpreisbindung kaum günstiger gebaut werden als

ungebundene. Denn die stets steigenden Anforderungen durch Richtlinien und zur Energieeinsparung müssen hier

ebenso eingehalten werden. Andererseits werden Mietpreisabsenkungen um 20 bis 40 Prozent unter die ortsübliche

Vergleichsmiete zwar vom Land mit Zinsverbilligung oder Zuschüssen gefördert. Aber die meisten Investoren,

gerade große Kapitalsammelstellen wie Versicherungen, Pensionskassen und Fonds, benötigen gar keinen Zuschuss

oder Darlehen, sondern müssen das sowieso vorhandene Kapital ihrer Beitragszahler renditebringend anlegen.



Mit welcher Konsequenz?

Wickenheisser:
Nach Beispielrechnungen von uns schmilzt die Mietrendite bei geförderten Wohnungen trotz

des Zuschusses auf ein Niveau, das gerade noch Verwaltungskosten sowie Ausfall- und Instandhaltungsrücklagen

abdeckt. Der sehr günstige Zins für Baudarlehen und damit einhergehend der Verzinsungsnotstand alternativer

Finanzanlagen wirken sich zudem preistreibend auf die Immobilienbranche und damit auch auf den sozialen

Wohnungsbau aus. Auch verknappen wegen des starken Zuzugs in unsere begehrte Region die

Grundstücksressourcen. Für die erwähnte Mietpreisbindung notwendige günstigere Grundstücke sind daher selbst

in bisher unattraktiveren Lagen kaum mehr zu erhalten.



Was müsste passieren, dass doch auf absehbare Zeit Wohnraum für weniger Begüterte entsteht?

Wickenheisser:
Sofern sich die Baurichtlinien für den sozialen Wohnungsbau und die erwähnten

Marktbedingungen nicht verändern, sehe ich diese Bewältigung leider weiterhin in öffentlicher Hand und deren

Haushalten. Die Möglichkeiten gehen hierbei über kommunale Immobiliengesellschaften bis zur direkten

zusätzlichen Aufstockung der Landesförderung, wie es etwa die Stadt Bretten anbietet.



Quelle: BNN 13.02.2020

Entwicklung braucht Raum
www.suedbau.de