Bei einem ausgeschriebenen Wettbewerb der Stadt Kraichtal zur Bebauung von Grundstücken in einem besonders schön gelegenen Neubaugebiet mit Stadtbahndirektanschluss nach Karlsruhe bewarb sich die Firma Südbau Ingenieur- und Planungsgesellschaft mbH aus Gondelsheim mit dem Konzept "Passivhaus" - und erhielt den Zuschlag.

Gondelsheim. Passivhäuser erreichen ohne ein herkömmliches "aktives" Heiz- oder Kühlsystem ein komfortables Raumklima über das ganze Jahr. Sie erfordern eine detaillierte, gewissenhafte Planung und große Sorgfalt in Bezug auf Dichtigkeit, Wärmebrücken, Dammstärken oder Wirtschaftlichkeit. Der vielversprechende Ansatz Energie sparenden Bauens ist seit den 90er Jahren das "Passivhaus" (passiv kommt von passiver Solarenergienutzung). Zum einen, weil der Energieverbrauch nur noch 1/20 des Durchschnittsverbrauches beträgt und zum anderen, weil es nicht viel mehr als ein Niedrigenergiehaus kosten muss. Der hygienische Frischluftwechsel garantiert das bestmögliche Innenraumklima über das ganze Jahr. In der Praxis hat sich gezeigt, dass diese Innenraumverhältnisse sich zum Beispiel auf Allergiker positiv auswirken. Passivhäuser sind die konsequente Weiterentwicklung der Niedrigenergiehäuser. Es werden die bewährten Prinzipien angewendet, damit der Heizwärmebedarf gering genug ist, so dass man für seine Deckung kein eigenes Heizsystem mehr benötigt. Das Passivhaus selbst ist ein einziger, großer Solarkollektor, der sich im Winter wie im Sommer bei Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad Celsius halten lässt. Das Haus heizt und kühlt sich passiv - durch die Sonne mit Hilfe von Sonnenschutz und natürlicher Lüftung.

Eine optimale Wärmedämmung mit Dreischeiben-Wärmeschutzglas, 30 Zentimenter Dämmung in Wand, Boden und Dach und eine systematische Vermeidung von Kältebrücken und Luftundichtigkeiten reduziert den Wärmeverlust auf ein Minimum. Nach Süden gerichtete Glasflächen ermöglichen gerade in den Wintermonaten konstant solare Gewinne, auch wenn die Sonne nicht scheint. Dabei stellen die südorientierten Fenster die Kollektoren dar. Die Be- und Entlüftungsanlage garantiert eine optimale Versorung mit Frischluft. Der geringe Restwärmebearf ist über die Erwärmung der Zuluft zu gewinnen. In allen Schlaf- und Wohnräumen wird die Zuluft langsam und lautlos eingerieselt, in Bad, Küche und WC wird die verbrauchte Luft gleichzeitig abgesaugt. So entsteht im ganzen Haus eine gerichtete Luftbewegung, die jeden Winkel erfasst und für hygienische Luftqualität sorgt. Im Sommer-Halbjahr kann die Lüftungsanlage komplett abgeschaltet werden, da durch Öffnen der Fenster gelüftet werden kann. Der Passivhausstandard ist bei Einfamilien- und Mehrfamilienwohnhäusern ebenso wie bei Reihenhäusern realisierbar - eine Kombination aus umweltbewusster Bauweise und der Fachplanung der Südbau-Ingenieure als Maßstab für verantwortungsvolles Bauen (bb)